Unite! Unite!

Für die Statistiker: Gestern, 18.12.2011, ging sie mit der Wiedervereinigung aller Teilnehmer wirklich los, unsere Tour von Süd- nach Nordamerika. So richtig Glück hat uns das noch nicht gebracht. Kann man aber ja auch nicht immer haben. Erst stellte sich das Treffen in Paraná als nur halbeinfach heraus und wurde kurzfristig zu einem Treffen in Santa Fe. Da gabs dann aber wenigstens eine Tanke mit Internet und vor allem Klimaanlage. Für Jana und mich ist die Hitze  in Argentinien nach einer dreiviertel Regenwoche in Uruguay eher gewöhnungsbedürftig. Und auch „Ro“ und die Mopeds ächzen einigermaßen.

Später dann, raus aus Santa Fe, Richtung Nordwesten, entschieden wir uns für ein Camping Municipal in Esperanza. Hätte alles ganz entspannt werden können. Wir waren gut in der Zeit! Aber irgendwie hatten erst das Navi und dann der Weg über den es uns führte etwas dagegen. Zehn Meter vor der der Einfahrt auf eine dann wieder asphaltierte Straße machte es an meinem Hinterreifen kurz plopp und darauf pffff. Entfernung zum Ziel: 4 Kilometer.

Passiert halt, sagten wir uns und fingen an, den Reifen auszubauen. Kennt man ja vom Fahrradflicken: Reifen raus, Nagel raus, Schlauch raus, Loch suchen, Loch flicken, Schlauch wieder rein, Mantel wieder drauf, Luft rein, Luft rein, Luft rein… hallo? Luft rein… hm, Problem! Da waren wir bei unserem allerersten Reifenflickversuch wohl ein wenig übereifrig. Der Schlauch hatte nunmehr gefühlte 20 Löcher von den Aufziehhilfen. Das gleiche Spiel folgte noch einmal mit dem Ersatzschlauch. Aufgabe und Ratlosigkeit. Natürlich Sonntag. Keine Gomeria geöffnet. Aber Südamerika wäre nicht Südamerika, wenn nicht plötzlich und unerwartet aus allen Richtungen Hilfe auftauchte! Der Erste war ein junger Mann, deutlich übermotiviert (mindestens Alkohol) auf einem weißen Mofa: „Das gehört meiner Schwester, ich fahre eigentlich eine 650er.“ Is klaaaar! „Ich fahr für euch in die Stadt und kümmer mich. Ihr müsst nur ein paar Minuten warten.“ Auch klar. Konnten ja eh nicht weg.  Als er nach fünf Minuten sein Fahrzeug auch wieder angekickt hatte und abgedampft war, hielt ein wenig später ein neuer Kleintransporter. Aus stieg ein sehr nettes Paar, das gleich nach dem Problem fragte. Natürlich selber Motorradfahrer. Er meinte, er hätte vielleicht noch einen Schlauch zuhause. Sie würden fahren und nachschauen. Dauert ungefähr 30 Minuten. „Ja ja, wir laufen nicht weg…“. Wir haben dann mal Roman zum Zeltaufbauen vorgeschickt und gewartet. Die Spannung war groß. Mit dem Pärchen rechneten wir, mit dem Mofafahrer eher nicht. Der erschien allerdings wieder als Erster, diesmal auf dem Beifahrersitz eines Pickups. Am Steuer: Ein Typ, der für eine Gomeria arbeitet. Auf der Ladefläche: Ein Kompressor, ein Wassertank, ein Haufen Werkzeug und vor allem Flickzeug – eine mobile Gomeria sozusagen! Krass. Der Typ sparte sich dann mal gleich das Ausbauen des Hinterreifens. Geht ohne viel schneller. Nach 20 Minuten war er fertig. Cool! Kostenpunkt: keine 6 EUR!!!
Das Pärchen war derweil wieder da. Ohne Schlauch, dafür aber mit einem sehr netten Plausch und der Einladung, bei ihnen vorbeizuschauen, wenn wir Zeit hätten. Ham wa aber leider nich.

Uns gefällts hier! Trotz Hitze! „Vorwärts und nicht vergessen…“ 😉

Patrick

@ Tony: wie funktioniert eigentlich das Manometer??


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