Pista

Die wichtigste Bemerkung zuerst: Ja, wir haben eine neue Kamera gekauft. Was aber viel wichtiger ist als diese bloße Meldung: Wir haben mit dem Kauf einen Richtungswechsel, ja, ich bin geneigt zu sagen eine Weltrevolution vollzogen! Vielleicht war es der Not bzw. dem Druck geschuldet, Bilder zur Erinnerung oder für die werten Leser des Blogs zu schaffen. Vielleicht kann man es als Waffe im Kampf gegen die Trauer, als Kompensation sozusagen bezeichnen. Vielleicht war es auch eine längst fällige Entscheidung. In jedem Fall sind wir nunmehr Nutzer einer digitalen Spiegelreflexkamera der Firma NIKON. Das heißt, wir haben uns von der Firma Canon abgewandt. Mein Freund Christoph, der uns bei der Kaufentscheidung per SMS behilflich war, so gut es über dieses Medium eben ging, wird ein wenig stolz auf uns sein (herzlichen Dank noch einmal). Und, weil wir gerade dabei sind, natürlich auch ein dickes Dankeschön an alle, die uns ihre Anteilnahme bekundet haben. Jetzt hoffe ich nur noch, dass sich mit den Daten auf der externen Festplatte, die mit in der Fototasche war, kein Unfug anstellen lässt, und überlege, wie ich die Daten dieses Netbooks in Zukunft am besten sichere…

Dann zum Stand der Reise. Nach unserem Stopp in El Bolson– dem Ort eilt der Ruf einer Hippiestadt voraus, es war nett (vor allem der Campingplatz in der Obstplantage) – mit einem Ruhetag zur Mopeddurchsicht und zum Entspannen, haben wir am Donnerstag eine Tour durch den Parque Nacional Los Alerces gemacht. Der war superschön! Schöne Seen, uralte Bäume und ein Gletscher vom Feinsten. Nachteil: 120km Schotterpiste. Patrick immer schön hinter Jana her. Maschinen und Klamotten sahen endlich auch nach Endurofahren aus… Unterwegs zum einen Franzosen getroffen, die seit Oktober mit einem Landrover unterwegs sind und so in zweieinhalb oder drei Jahren wieder in Frankreich aufschlagen wollen und zum anderen einen bolivianischen Deutschen, der 20 Jahre in Bolivien aufgewachsen ist, dann 12 Jahre in Berlin gelebt hat und nun seit eineinhalb Jahren mit dem Fahrrad in Mittel- und Südamerika rumreist, bis das Geld alle ist – Ende noch nicht in Sicht. Man kommt sich irgendwie „billig“ vor mit seinen drei bis vier Monaten…
Jetzt auf dem Weg zurück in den Osten. Heißt vor allem, zwei Tage lang Kilometer schrubben. Knapp über 900 sind zu leisten. Der Wind ist stärker geworden und die Gegenden einsamer. Heute leisten wir uns auf der Hälfte der Strecke ein Motelzimmer, mangels Lust, das Zelt einfach am Straßenrand aufzuschlagen. Campingplätze gibt’s im Umkreis von mehreren hundert Kilometern keine – das ist außergewöhnlich.


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