Perú is calling

Pucusana – ein kleines Fischerdorf 60 km vor Lima, der Blick fällt auf die Pazifikbucht voller Fischerboote, nicht nur am Hafen gibt es jede Menge Meeresfrüchte und sonstiges Seegetier. Es ist 13:25, ich warte auf Nachricht aus Lima, denn diese guten Nachrichten brauchen wir unbedingt. Romans Maschine schwächelt. Und das nicht zu wenig. Gestern ist bereits bei einem kleinen, unebenen Anstieg die Kette abgesprungen und der Hinterreifen hat seine besten Tage hinter sich. Also sind Roman und Patrick heute (als Motorradpärchen, so mit Sozius und ohne Koffer) nach Lima losgedüst und ich habe den Auftrag bekommen, die Fischerboote zu zählen. Heikki und Ulla, ein nettes finnisches Paar mit einer BMW, das Patrick und ich bereits seit unserer letzten Reise kennen, begleitet uns seit Nasca und ist mit ihnen nach Lima unterwegs. Zum Wählen (Präsidentschaftswahl in Finnland und daher können sie in der Botschaft wählen gehen) und zum Austausch ihrer Motorradbatterie. Lima soll ja ein richtiger Moloch sein, weswegen wir uns südlich davon einquartiert  haben und „Tagesausflüge“ starten. Hoffentlich bleibt es bei einem…

Wir erleben Perú als sehr angenehmes Reiseland, überall gibt es Benzin (im Gegensatz zu Bolivien, wo aktuell an ausländische Gäste keine Ausgabe mehr erfolgt), mit der Polizei haben wir bis jetzt keine Probleme, insgesamt sind die Leute sehr freundlich und hilfsbereit. So zeigte uns gestern ein Tuk-Tuk-Fahrer den Weg zu dem von uns auserwähltem Hostel mitten auf einer Bergkuppe. Er fuhr vor, wir folgten ihm: „ja dort entlang, das ist der richtige Weg, ich kann dort nicht fahren (Anm.d.R.: sonst fällt ihm das dritte Rad ab) und Herzlich Willkommen in Perú“. Die Gastwirtin erkundigte sich nach allen Befindlichkeiten und gab uns gleich die Gelben Seiten (Páginas Amarillas) von Lima, damit wir auch die richtigen Adressen herausfinden konnten.

 

In den letzten Tagen sind wir etwas langsamer unterwegs und steigen hier und dort (manche auch unfreiwillig 😉 von unseren Mopeds ab, um andere fahrbare Untersätze zu finden. In Huacachina waren wir mit einen Dünen-Buggy unterwegs, um dann mit einem Sandboard (sieht aus wie ein Snowboard von 1986) die Düne herunter zu brettern. Nun gut, „brettern“ impliziert Geschwindigkeit, seht am besten selbst: coole Jungs.

In Paracas stiegen wir dann auf ein Speedboot (peruanische Verhältnisse!!) um, um damit zur Isla Ballestas gefahren zu werden. Dort leben jede Menge Pelikane, Seelöwen und andere Seevögel. Ach ja und aktuell fünf Pinguine, die haben wir auch gesehen. Von dort ging es ins Tal nach Lunahuaná zum Rafting. Tolles Wetter, sauberes Wasser, angenehme Temperaturen – beste Voraussetzungen für eine erfrischende Rafting-Tour bei Level 3 (was soviel bedeutet, dass wir kaum paddeln mussten und trotzdem richtig nass wurden).

Die Hitze von Nasca liegt zum Glück erst einmal hinter uns, aktuell haben wir angenehme 22°C. Einige Nasca- und Palpa-Linien haben wir vom Aussichtsturm besichtigt, die verschiedenen Theorien, warum diese 800 Linien, 300 geometrischen Figuren (Geoglyphen) und 70 Tier- und Pflanzenzeichnungen mitten in der Wüste existieren, im Maria-Reiche-Planetarium erklären lassen (astronomischer Kalender, Wege zu Wasseradern oder bedeutende Strukturen für Zeremonien???). Das Rätsel bleibt ungelöst, wir mussten weiterfahren.

Und wenn es Pachamama so will, dann können wir morgen weiterfahren. Weiter an der Küste entlang Richtung Norden. Dort gibt es einige interessante archäologische Plätze zu besichtigen. In die Berge werden wohl nicht fahren, die Regenzeit beschert dem Land nur Gutes. Für uns aber heißt es Fahrten bei starkem Regen mit der Gefahr von Erdrutschen und unkalkulierbarem Zeitaufwand. Wir haben aber ein Ziel zu erreichen: Cartagena, Kolumbien, spätestens am 13.2. Die Stahlratte, unser Segelboot nach Panama, verlässt den südamerikanischen Kontinent am 15.2. Ab dann wird aus der Südamerika-Reise eine ganz profane Amerika-Reise 😉 Wir freuen uns!!

Jana con Jota […chota] como Hanna Montana (pero Hache es muda)


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