Gastbericht Nr. 2 von der Bergziege ‘Frieda”
Motorradbikeboots in Guatemala verschwunden !
Über Nacht lasse ich manchmal meine übel riechenden Bikeboots draußen vor dem Zimmer zum Lüften stehen. Am Abreisemorgen fehlten diese auf einmal. Ich suchte das Umfeld ab, aber nichts. Machte den Rezeptionist wach und erzählte ihm das Geschehene. Dieser machte sich auch auf die Suche, fand aber nichts.
Roman kam aus dem Zimmer und half mir ebenfalls bei der Suche der Motorradschuhe, er fand diese dann eine Etage höher gelegen, Gottseidank.
Ich hatte schon meine Motorradstiefel herausgeholt aber bei 40 plus Graden wäre es unangenehm gewesen diese zu tragen.
Vermutlich hat die kleine 5-jährige Tochter des Hostalbesitzers meine Motorradschuhe versteckt, weil diese abends zuvor an unserer Zimmertüre etwas in spanisch gesagt hatte was niemand von uns verstand.
Ein Schreck am Morgen
Gestern und heute sind mal wieder völlig andere eigenartige Sachen passiert!
Wie etwa beim Ticketziehen für die Straßenmaut in Mexiko, manchmal muss man bar zahlen und manchmal gibt es ein Ticket aus dem Automaten. Dieses Ticket wurde bei mir vorgestern, als ich als erster durch fuhr nicht ausgedruckt. Selbst der Angestellte von der Mautstelle wusste sich nicht zu helfen.
Gestern fuhr ich als letzter durch und wieder gab es kein Ticket für mich. Die drei Transen hatten null Probleme damit.
Trotz rückwärts Schiebens und wieder durch die Lichtschranke vorwärts hindurch, kam immer noch kein Ticket heraus. Dann gab man mir einen winzigen Zettel mit dem Aufdruck Tula 1. Tula hieß der Ort an dem die Mautstelle lag.
In Guanajuato angelangt, einer alten historischen Silber- und Goldstadt in den zentralmexikanischen Bergen auf etwa 2000m Höhe gelegen, waren wir auf der Suche nach einer akzeptablen Unterkunft für zwei Näechte.
Parkraum ist hier knapp bemessen. Ich stellte “Frieda” links an die Straßenseite, etwas abseits von den Transen, weil dort schon mehrere PKW standen. Nach etwa 15 Minuten, sah ich aus 20-30m Entfernung, wie sich jemand am Heck von “Frieda” zu schaffen machte, ich dachte gleich an meine hintere Videokamera! Ich sagte Jana bescheid und rannte schnell zur Bergziege. Dort war eine Person damit beschäftigt, mein Kennzeichen abzuschrauben. Die Person war weiblich und hatte mein Kennzeichen gerade in der Hand, ich riss es ihr aus der Hand und dann wurde ich bedrängt. Gab aber mein Kennzeichen nicht her.
Es war eine zweite, männliche Person dabei, beide anscheinend von der örtlichen Verkehrspolizei, die mich bedrängten. Ich schob die Frau beseite und sprach sehr lautstark böse Schimpfwörter aus, wohlwissend, dass niemand von beiden diese verstand.
Die einheimischen Pkw, die ebenfalls dort im Halteverbot standen, interessierten niemanden von den beiden. Typischer Tourinepp dachte ich mir. Dann setzte ich mich auf “Frieda”, fuhr neben Janas Transe und stellte die Bergziege dort ab.
Roman und Patrick waren mit ihren Transen unterwegs auf Unterkunftssuche. Ein Schreck am späten Nachmittag, machte mir die Stadt gleich unsympahtisch, aber ein abendlicher Spazier- und Fotoshootinggang wiederlegte meine Antipathie für Guanajuato. Es ist eigentlich eine meganette Stadt mit ihren befahrbaren Tunneln, Plazas und Kirchen, Kneipen und Kaffeehaeuser etc.
Vorläufig fahre ich ohne Kennzeichen umher, denn die unfreundliche Verkehrspolizistin gab mir meine beiden Edelstahlkennzeichenschrauben nicht wieder zurück. Das schraube ich erst kurz vor den USA wieder dran.
Nun zu Mittelamerika und Mexico mit meiner Bergziege und drei Transen.
Seid nunmehr 8 Wochen (18.2.12) und knapp 10.000 Kilometern ist “Frieda”, meine Bergziege, mit den drei Transen durch Mittelamerika und nun Mexico unterwegs. Wir haben uns reichlich angesehen an Kultur- und historischem Gut in Zentralamerika sowie in Mexico.
In Zentralamerika war durch die kleineren Länder oftmals nur ein kurzer Aufenthalt und Durchfahren angesagt, trotzdem legten wir viele Sightseeing Stopps ein. Die Aussage, dass es dort gefährlich sein soll, kann ich nicht akzeptieren. Ich habe mich immer sicher gefühlt. In der Gruppe fühlt man sich eh sicherer. Sicherlich gibt es böse Menschen überall auf der Erde, aber wenn man ein wenig bedacht und vorsichtig ist und dementsprechend auftritt und gewahrsam walten lässt, geht es gut.
Manch ein Grenzdurchlauf war ein wenig lästig, weil viele Nepper und Schlepper auf einen zukommen und den Papierkrams gegen Bezahlung erledigen wollen, oder der ein und andere Zollbeamte ein wenig langsam arbeitet, etc. Aber in allem verlief alles besser als im Vorfeld erwartet.
Einige Länder verlangen höhere Einreisegebühren fürs Bike und Mexiko hat seit September 2011 eine baujahrabhängige Zwangskaution von 400-Usd ab Baujahr 2002 verlangt, die mit der Kreditkarte gezahlt werden konnte. Man bekommt diese Summe wieder, wenn das Fahrzeug das Land verlässt hieß es. Diese wird anscheinend nur an gewissen Stellen ausgezahlt, oft liegen diese nicht an der Grenzstation.
Wir werden sehen, Ende April wollen wir die Grenze zu den USA durchfahren.
Die Menschen in Zentralamerika waren nett und freundlich sowie hilfsbereit, machmal war man dermassen desinteressiert, selbst im Lebensmittelladen irgend etwas zu verkaufen. Ich habe es schon als störend empfunden, dort überhaupt hineingegangen zu sein, das relaxte Belize war da ein gutes Beispiel für.
Mir persoenlich ist Zentralamerika zu teuer gewesen. Gut dass die Länder verhältnissmäßig klein sind und man sich dort eh nicht allzulange als Reisender aufhält. Guatemala ist mein Favorit, ich mag die Menschen, Landschaft, schöne Strecken und günstig dazu war es auch.
Am 21.3.12 hat ”Frieda” in Guatemala ihre 100.000km voll gemacht, dazu habe ich mich von den Transen abgeseilt um bei einem legendären Tachostand von 99.999,9 Kilometer ein Foto zu machen. Das war ein erhabener Wauh Effekt. Wer jemals mit seinem Hobel diesen Tachometerstand erreicht hat, weiß, was ich meine.
Wettermäßig ging es uns meistens gut, beim Fahren kann man die Hitze besser ertragen als beim Schlafen in Räumen mit oder ohne Ventilator und Temperaturen von 32 Grad. Stickige Luft weil sich die Gebäude dermassen tagsüber aufheizen, dass es sich nicht innen drin abkühlt. Kleine oder keine Fenster tragen nicht unbedingt dazu bei. Oder wenn man eine Klimaanlage oder Ventilator hat, gegen Aufpreis versteht sich, und dann der Strom ausbleibt wird man wach vor Hitze und kann auch nicht mehr einschlafen. Es ärgert einen, wegen des Klimaanlagenaufpreises. Geld gibt es selbstverständlich nicht zurück. Den Preis bezahlt man immer im Vorfeld, weil man anscheinend niemandem traut, bzw. schlechte Erfahrungen damit gemacht hat.
Mich hat es mit einer Bronchitis wegen Fahrens im Regen und Unterkühlung niedergemacht, Halsweh, Stirnhöhlenvereiterung und Bronchistis, waren die letzten 2 Wochen die Folge vom Fahren am Morgen mit ungeeigneter Kleidung zu den Mayatempeln in Jucatan, Mexico. Roman geht es momentan auch nicht so gut, ihn hat es kürzlich auch erwischt.
Die Fahrerei im Team klappt ganz gut, verloren gegangen ist bisher niemand, obwohl sich manchmal eine grosse Lücke mit anderen Verkehrsteilnehmern zwischen uns ergibt. Der Vorausfahrende, muss dann hin und wieder rechts ran und warten bis allemann aufschließen. Ueberwiegend ist es Patrick, weil er durch sein GPS genau Bescheid weiß, wo es speziell in und durch den Städten entlang geht. Jana und Roman wechseln sich dann ab und ich bilde meistens das Schlusslicht. Mit meinen freien GPS Karten kann ich schon sehen wo es lang geht und folgen wenn es doch mal zu einem Auseinanderreissen der Vierertruppe kommt. Immerhin fahre ich fast sieben Jahre ueberwiegend alleine um die Welt und erfreue mich immer wenn ich andere Biker vor mir sehe.
Mexiko ist ein Riesenland, immerhin sind wir hier schon fast 5000 Kilometer unterwegs und es nimmt kein Ende. Die Esskultur hier ist nicht mein Ding, ich werde oft nicht satt von den mexikanischen traditionellen Gerichten, die man hier bekommt. Es sind kleine Häppchen für mich. Wenn ich dann ohne Frühstück starte, wird es schwer, über den Tag zu kommen, oftmals, wenn wir lange Fahrtage vor uns haben.
Alle Moppeds laufen gut, wir befinden uns seid Jucatan nun auf Höhenlagen von etwa 2000m, wo die Temperaturen akzeptabel sind. Nachts wird es auch schon kühler, sodass man eine Decke braucht.
Irgendwie freue ich mich schon auf die USA, denn dort wartet schon eine Unfall KLR 650 mit 13 Meilen auf dem Tacho auf mich. Diese hat Gary, ein befreundeter Biker vom HU Meeting in Viedma, Argentinien 2010 für mich schon vorab gekauft. Denn “Frieda” ist mit ihren ueber 100.000 km, motormäßig am Ende. Die Kettenräder der Ausgleichswelle sind alle verschlissen etc. und in diesen Motor mit dieser Laufleistung noch etwa 2000,- Usd reinzustecken, lohnt sich nicht mehr. Der Motor bekommt mal einen Vitrinenplatz in meiner Butze.
In Alabama, wo Gary wohnt, wird alles umgebaut und ausgetauscht, dann geht es frohen Mutes weiter gen Alaska, aber dazu später mehr.
Vorerst geht es mit den drei Transen weiter durch Mexico.
Bleibt alle gesund und freut euch auf die bevorstehende Saison in Deutschland,
www.Fred Klein.de, alias Fredo Frog.
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Im Tekenland
Nun ist es amtlich! Jetzt, und wirklich erst jetzt – und nicht wie irgendein Bengel voreilig bereits verkündet hatte – sind wir in Nordamerika. Mit der Überquerung des Isthmus von Tehuantepec haben wir, rein geographisch betrachtet, Zentralamerika verlassen. Von dieser schmalsten Enge Mexikos bis nach El Salvador zog sich das Mayaland. Ab nun sind die Teken dran. Die Architektur der Ruinen hat sich geändert. Und die Ortsnamen sind unaussprechbar geworden. Nezahualcóyotl, Ixcaquixtla, Ahuacuotzingo – nur als Beispiele. Klar kommt es daher manchmal zu Verwirrungen in der Reiseroutenplanung und der Navi-Zieleingabe. „Tepoztlán, nicht Tepotzotlán. Wir müssen südlich von Mexico-City, nicht nördlich. Und wir wollen uns die Pyramide anschauen und nicht das Franziskaner-Kloster…“. Ihr seht, es hat viel zu bieten, das Land der Zapoteken, Mixteken und Azteken. Wer wann wie wo lebte, wissen wir noch nicht. Zur Beantwortung dieser Fragen begeben wir uns weiter auf die Spuren Humboldts.
Aber zuvor noch ein kleiner Rückblick auf die letzten Tage. Nachdem wir Palenque (was bei Patrick als „PalimPalim“ in Erinnerung bleibt) verlassen hatten, blieben wir noch ein paar Tage in Chiapas, dem ärmsten Landstrich Mexikos. In San Cristóbal de las Casas haben wir mit einer Menge von einheimischer Touristen entspannt die Ostertage verbracht. Wir haben trotz schlechter Wettervorsage strahlenden Sonnenschein gehabt und haben u.a. verbotene Sachen gemacht.
San Cristóbal de las Casas ist laut Dumont-Reiseführer die „Indio-Hauptstadt Mexikos“. Für uns war es ein nettes Städtchen im kolonialen Baustil mit bunten Häuserfassaden. Die Kirchen waren prachtvoll geschmückt, manchmal auch schön… Ob man dem Reiseführer Recht geben kann, mag ich zu bezweifeln. Immerhin warnt dieser vor „sogenannten Straßenrestaurants“ (viel zu unhygienisch) und rät noch zur Malariaprophylaxe (was schon seit Jahren obsolet ist). San Cristóbal ist auf alle Fälle die Hauptstadt, wenn nicht sogar die Schaltzentrale der Zapatisten. Sie führen seit 1994 in dieser Region einen unblutigen Kampf für die Rechte der indigenen Bevölkerung. Dementsprechend hatte die Anzahl der Militärposten stark zugenommen. Wir wurden aber immer freundlich begrüßt, manchmal wurde ein zaghafter Blick in unsere Kisten gewagt, meistens schien die Arbeit aber zu anstrengend und wir wurden einfach durch gewunken. Die Ruhetage haben uns gut getan, vor allem weil wir uns von der tropischen Hitze erholen konnten.
Eine Beichte noch: Ja wir haben zu Ostern gesündigt. Nicht mit Ostereiern oder Osterhasen (die gibt es hier gar nicht). Nein, wir waren … ich trau mich dies gar nicht zu schreiben. Aber unsere Neugier war zu groß. Und eigentlich kann man sich von verbotenen Dingen nur ein Urteil bilden, wenn man diese selbst gesehen hat und ein bisschen kritisch beurteilt ….und so weiter und so weiter. Nun gut, ich gebe es zu: Wir waren beim Stierkampf! Wie es war? Interessant! Und blutig!
(Die P18-Bilder können auf Einzelanfrage und nach Entrichtung der entsprechenden Schutzgebühr zugesandt werden…)
In Oaxaca hatten wir volles Kulturprogramm, so wie die Japaner in Europa, frei nach dem Motto: visit two, get one free. Der Tag war ein bisschen gehetzt, aber wir haben jede Menge gesehen: Bild 1 Monte Albán, Bild 2 Käfer in Monte Albán, Bild 3 Mitla und Bild 4 Yagul. Monte Albán und Mitla hatten eins gemeinsam – für die Zapotken waren sie Kultstätte, die später einmarschierten Mixteken nutzen sie als Begräbnisstätte. In Mitla demonstrierten dann die Spanier ihre Macht und setzten eine Kirche auf das religiöse Zentrum. In Yagul beschränkte man sich aufs Palastbauen, widerum von beiden Tekenstämmen genutzt.
Die nächsten Ziele im Tekenland sind Taxco, die zwei Vulkane Popocatépetl und Iztaccíhuatl und Teotihuacán (die größte Azteken-Ruinenstätte). Und dann geht es auch bald –nach weiteren 2000 km – aus Mexiko raus, hinein in die USA. Hatten wir Bedenken und Zweifel über reibungslose Grenzübertritte in Zentralamerika, steht uns nun noch die größte Herausforderung bevor. Laut Angaben von anderen Reisenden, gibt es an der US-amerikanischen Grenze Gesichtskontrollen. Na schönen Dank. Ich selbst, werde wohl keine Probleme haben 😉 Aber ich fürchte um den einen oder anderen Bartträger…
Gute Nacht! So eine Reise kann ganz schön ermüdend und anstrengend sein… Aber die Nachrichten, die wir aus Deutschland lesen, lassen uns auch nicht munterer werden. Zum Thema Benzinpreis kann ich nur sagen: Bei uns kostet der Liter Benzin 60 cent 😉 In Mexiko beherrscht aktuell die Erdbebenserie die Schlagzeilen. Alle Beben sind bis jetzt glimpflich ausgegangen. Letzte Nacht haben Patrick und Roman eins bemerkt, Fred und ich konnten nicht aus dem Tiefschlaf geweckt werden. Nach ausgiebiger Studie des Mayakalenders und in Zusammenschau der aktuellen Ereignisse wird wohl das Ende der Erde nun doch nahen. In diesem Sinne: Carpe diem!! Und das Wochenende.
Jana
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„,Grupos‘ kannste eh vergessen“
Wir könnten diesen Artikel weglassen. Er geht euch ohnehin nichts an. Er behandelt Dinge, die ihr zu ihren Zeiten größtenteils auch nur aus der Ferne zu sehen bekommen hättet. Oder seid ihr königlich, wenn nicht gar göttlich? Natürlich seid ihr das, ihr seid unsere Leser. Also schreiben wir auch. Und zwar über die Ruinenstätte der Maya, die wir in letzter Zeit verschiedentlich besuchen durften.
Wir erwarteten also in Tazumal (El Salvador), Copán (Honduras), Tikal (Guatemala), Tulum, Chichén Itzá, Uxmal, Edzná und Palenque (alle Mexiko) strahlende Gebäude, riesige Pyramiden größten Glanzes, prunkvolle Altare, beeindruckende Throne, Schmuck, Edelsteine, Kunst, während uns auf der anderen Seite Massen von klatschenden Touristen (ja, gibt n Echo, wenn man klatscht – Wahnsinn!) und Heerscharen von fliegenden Händlern erwarteten-jedenfalls an einigen Orten… und was fanden wir? Das:
Steinhaufen sagt ihr? Stimmt! Kann’s aber ja wohl nicht sein. Guck mal auf dem Plan, ob wir richtig sind. Der Weg stimmte, aber er war weit… Steinhügel, das lernten wir, waren oft alles, was die Wissenschaftler fanden, als sie die Stätte entdeckten. Lag halt alles schon eine Weile im Dschungel, der fröhlich Bäume drauf pflanzte. Man begann, die Steine wegzuräumen – einzeln – und fand zusammenhängende Mauerreste. Dann wurden die Gebäude rekonstruieren so gut man konnte, bis man bemerkte, dass den Steinen der fehlende Schutz durch die Bäume gar nicht gut tat. Also hörte man auf, alles zu rekonstruieren und beschränkte sich auf die beeindruckendsten Gebäude. Meistens sind das Pyramiden wie diese:
Dann gibt’s natürlich noch Paläste und Tempel und manchmal auch beides zusammen und Wohnräume der Herrschaften und – ganz wichtig – immer einen Ballspielplatz! Man muss die Maya also mögen, auch wenn man wenig über sie weiß. Immerhin spielen sie Ball. Allerdings weiß man über dieses Ballspiel wiederum genug um sagen zu können, dass sie auch etwas komisch sind. Ich meine, hallo? Wer spielt denn bitte ein Spiel, beim dem man den Ball nicht mit der Hand und – viel schlimmer – auch nicht mit dem Fuß spielen darf? Und wer lässt sich darauf ein „da raus“ zu gehen, wenn er weiß, dass geopfert wird, wenn er gewinnt? Kann ja sein, dass das das Kräfte-Gleichgewicht zwischen Himmel und Erde wieder herstellt. Aber wer ist so doof und bringt dann seine beste Leistung. Naja, verstehe wer will… Im Übrigen scheint mir das eh viel zu schwierig, den kleinen Gummiball durch diese kleinen Ringe zu kriegen, die – vor allem in Chichén Itzá – auch noch verdammt hoch hängen können. (Hinweis: Im Internet gibt es natürlich Videos, auf denen man sehen kann, wie das Spiel gespielt worden sein könnte. Befederte Menschen werfen sich auf den Boden und schwingen dabei ihre Hintern. Sehr eigenwillig das!)
Weil wir wenig Lust verspüren bei gefühlten 73° Celsius in Museen zu gehen, mussten wir uns schnell von der Sehnsucht nach Thronen und anderen Wertsachen verabschieden. Das Zeug hat man lieber schnell weggeschafft. Entschädigung ist aber gegeben. Was die Maya und dann der Urwald an Reliefs hinterlassen haben, ist erstaunlich. Die benutzten um 1000 n.Chr. bereits ein Schriftsystem mit mehreren hundert Zeichen, die sie zudem beliebig kombinierten. Kann ja von euch mal einer hochrechnen, wie viele Möglichkeiten das ergibt. Und die Zeichen sind irgendwie auch noch echt hübsch. Dazu kommen Stelen, auf denen sie vor allem ihre verstorbenen Herrscher verewigten in einem Detailreichtum und einer Plastizität, die einem die Spucke raubt. Klingt pathetisch? Stimmt. Macht aber nüscht. Man könnte Stunden vor so einem Kunstwerk verbringen und würde immer noch etwas Neues entdecken. Selten – wie bei den Gebäuden auch – finden man noch Reste von Farbe. Aber Freunde von Schwarz und Weiß waren die Maya sicher nicht. Blutrot war vorherrschend, auch mal Gelb oder Blau.
Nach durchschnittlich acht Kilometern per Pedes, von denen mindestens sechs Treppenstufen waren, schlagen wir langsam den Weg zum Ausgang ein. „Halt, da geht’s noch zu den Grupos E und F!“ „,Grupos‘ kannste eh vergessen! Ich geh jetzt!“
Und die Moral von der Geschicht‘? Wenn du auf deinem Moped durch die Gegend fährst, einen größeren Hügel siehst und plötzlich denkst, du hast eine Mayaruine entdeckt, geh zum Arzt!
Bleibt sauber und auf bald,
Patrick
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Ein Ostergruß
Es ist Ostern! Aus diesem Anlass präsentieren wir euch heute eines der absoluten Highlights unserer Reise, aufgenommen im sonst eigentlich ganz schönen Campeche am Golf von Mexiko. Es erfüllt alle Anforderungen für ein Ostergeschenk: familienfreundlich, kindgerecht, bunt und fröhlich. Die Tonqualität ist nicht optimal. Aber die Begleitmusik ein absolutes Muss dieses Dokuments.
Allen ein fröhliches Eiersuchen!
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