„Zu viel Benzin – zu wenig Luft!“

Das Motorrad-Traveller-Treffen in Viedma beginnt für uns mit Zweifeln an der eigenen Intelligenz. Erst dachten wir, wir hätten nur die Anfahrtsbeschreibung im Internet nicht ordentlich gelesen. Also noch mal an die Tanke gefahren, eingeloggt, nachgeschaut und festgestellt: Wir verstehen sie nicht! Es waren zwei verschiedene GPS Koordinaten angegeben. Die einen führten ans Flussufer in Viedma selbst. Die anderen in einen Ort 30km außerhalb. Am Flussufer war natürlich kein Campingplatz. Also zur Info und dort – ohne Englisch und Deutsch!!! – herausgefunden, dass wir wohl besser in den anderen Ort fahren. Waren wir einfach zu blöd??? El Cóndor hieß der Ort und lag, anders als Viedma, nicht am Fluss, sondern direkt am Meer. El Cóndor hat gleich drei Campingplätze. Zum Glück fuhren wir fast einem Italiener in seine Transalp, der uns gleich mit zum richtigen nahm. Auf unsere Erklärung der Schwierigkeiten beruhigte man uns, dass andere auch nicht gleich das Ziel gefunden hätten. Und spätestens am Sonntag, als dann auch die letzten Teilnehmer – eigentlich nach Ende des Treffens – eintrafen, waren wir beruhigt.

Das Treffen kam aus mehreren Gründen zur rechten Zeit. Zum einen lernt man echt nette Menschen kennen die auch noch alle englisch sprechen. Zum zweiten bekommt man viele brauchbare Tipps zu verschiedenen Straßenabschnitten und Sehenswürdigkeiten. Zum dritten werden die Hinweise zum richtigen Fahren auf Schotter in Zukunft sicher helfen. Zum vierten hatten wir ein paar Dinge an den Mopeds zu richtig und benötigten dafür ein wenig fachkundige Unterstützung und Teile – ein Koffer bedurfte der Komplettsanierung, ein Lenker musste gerichtet werden usw. und natürlich waren Pragmatiker wie ein ehemaliger US-Army-Angehöriger oder ein kanadischer Motorrad- und Snowmobilmechaniker anwesend und hilfsbereit.

Die Zusammensetzung der Teilnehmer muss ich noch erwähnen: zwei Finnen, drei Kanadier, ein US-Amerikaner, ein Neuseeländer, zwei Briten, ein Italiener, vier Deutsche (mit uns), ein Österreicher und Oscar und Nancy, die Veranstalter. Anwesende Frauen gesamt: drei. Davon selber Motorrad fahrend: Eine! Dazu kamen im Halbstundentakt Menschen in Autos und Motorrädern (maximal 250ccm), die über den Zeltplatz schlenderten und die Errungenschaften der Technik bewunderten.

Insgesamt eine sehr runde und schöne Sache. Einige werden wir sicher unterwegs wiedersehen. Das nächste Mal vermutlich zu Weihnachten in Ushuaia. Das ist eher üblich. Und wir sind dahin jetzt auch auf dem – fast direkten Weg.

Las bolsas de grassas


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