Markttag in Antigua


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Motorradmagazin

Pünktlich zu Romans Geburtstag vor knapp einer Woche haben wir es in ein finnisches Motorradmagazin geschafft. Einfach auf den Link klicken, auf das Cover des Magazins 2/2012 gehen und die Seite 4 aufschlagen Moto 1. Heikki und Ulla, die beiden Finnen, mit denen wir häufiger zusammen unterwegs sind, haben einen Artikel über ihre Fahrt in Südamerika veröffentlicht und uns damit groß herausgebracht. Aber nur in Finnland… Mittlerweile haben wir Honduras (2 Stunden) und El Salvador (4 Tage) hinter uns gelassen und haben es sicher nach Guatemala geschafft. Zwischen drei Vulkanen, wovon der eine heute eine große Aschewolke ausgestoßen hat, liegt Antigua auf 1500 m. Bei angenehmen Temperaturen schlendert man gerne durch die schöne Altstadt und hofft, dass es beim Qualmen bleibt…


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Nica libre!

So jetzt sind wir in Nicaragua. Und ich, ich bin auf der Suche nach Brillengeschäften… Aufgewachsen in der Konrad-Wolf-Str. (Konrad Wolf = DDR-Regisseur) und zur Schule gegangen zwischen Sandinostr. (Sandino = nicaraguanischer Guerillaführer) und Simon-Bolivar-Str. (Simon Bolivar = den kennt jeder) liegt mir an unserem sozialistischen Bruderstaat seit meiner Schulzeit viel. Auch, da an die Wand des Speiseraums meiner Schule (der danach auch unser Mittagsschlafraum wurde) ein übergroßes Bild einer nicaraguanischen Landschaft mit Kindern, Bauern und natürlich Frauen gemalt war. Meine Schwester ging zur gleichen Schule und musste als Pionier Brillen für Nicaragua und seinen Präsidenten Ortega sammeln, obwohl sie gar keine trug. Meine Mutter hat sogar drei Brillen an das Spendenkomitee – wahrscheinlich ihrer Poliklinik – gegeben. Und nun habe ich einen Auftrag… Wieviele Brillen braucht Nicaragua wirklich???

Nicaragua ist arm. Das sieht man auf den ersten Blick. Auf den Straßen fahren Ochsenkarren und Pferdewagen, Industrie gibt es keine und wie meistens bei den ärmeren Länder spielt sich fast alles auf der Straße ab. Obwohl bei einer Arbeitslosigkeit von 70-80% Nicaragua zu den ärmsten Ländern Zentralamerikas zählt, wirken die Menschen sehr nett und hilfsbereit, wenn auch ein wenig zurückhaltend. Aber wenn sie in ihren Schaukelstühlen auf den Gehwegen schaukeln, bekommt man stets einen freundlichen Gruß und ein Lächeln. Dabei brachte die nicaraguanische Revolution ab 1979 neben sozialistischen Maximen wie Senkung des Analphabetismuses und Entwicklung des Gesundheitssystems und der Frauenrechte auch viel Leid mit sich. Der Befreiungskampf gegen die diktatorische Familie Somoza kostete zwischen 30.00 und 50.000 Menschen das Leben. Zu kommunistisch war die Entwicklung Nicaraguas. Ronald Reagan „veranlasste die Verminung des einzigen nicaraguanischen Pazifikhafens Corinto und die finanzielle und militärische Unterstützung der Contras, paramilitärische Gruppen… Das Geld zur Unterstützung stammte aus geheimen Waffenverkäufen der USA an den Iran … Die Contras versuchten, die Infrastruktur zu zerstören, unternahmen terroristische Überfälle auf die Landbevölkerung, legten Minen, verbrannten die Ernte, stahlen Vieh, um die Situation im Lande zu destabilisieren und die Bevölkerung zu verunsichern“ (Wikipedia).
Hier noch ein interessanter Aspekt, den ich zitieren möchte: „Die USA wurden für militärische und paramilitärische Aktionen in und gegen Nicaragua vom Internationalen Gerichtshof in Den Haag zu einer Zahlung von 2,4 Milliarden US-Dollar verurteilt, erklärten aber den Gerichtshof für unbefugt, über die USA zu urteilen, obwohl sie selbst Richter an den Gerichtshof entsendeten“ (nochmal Wikipedia, zitiert von der „Jungen Welt“). Auch in West-Berlin gab es Symphatie für die Sandinisten, noch heute exsistiert eine Städtepartnerschaft www.staepa-berlin.de Nach 1990 wand sich Nicaragua dem Kapitalismus zu, mit Privatisierung der Wirtschaft und des Gesundheitssystems, Schließung von sozialen Einrichtungen wie Kindergärten und Erhebung von Schulgeld. Folglich gab es von den USA Lob für diese „Entwicklung“. Mittlerweile ist Ortega seit 2007 wieder Präsident, die USA haben immer noch nicht gezahlt, aber es gibt wieder kostenlose Bildung und Gesundheitsversorgung (haben Traveller aus Berlin berichtet) und kostenloses Mittagessen für die Schulkinder (laut Wikipedia). Ach ja und den Frauentag gibt es hier auch, jährlich…, auch heute!
Und nun sitze ich hier mit meinem „Nica libre“ (Rum blanco, Agua Soda y lemón) und proste Nicaragua zu. Auf dass die USA ihr Interesse an Dir endgültig verlieren und deine Menschen weiterhin so freundlich bleiben. Und das ihr genug Brillengeschäfte habt… (mit Inhalt, versteht sich). Salud!
Miss San Blas

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Excuse meeeee….

Due to a current complaint that (of course) was more than justified we would like to introduce to you the blog of Rodney.

Rodney is the jungster that accompanies us most of the time since the passage with the Stahlratte. He is from Australia. And besides the fact that he is more or less a racer he is a considerably nice guy. So – pleeeeeaaaaase – visit his blog. He even mentions us in his last article without saying we were stupid germans! Read it here: slojo.tumblr.com

Thanks Rod, we really enjoy your company!


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Ein weiterer „Companero“: www.Fredontour.de

Eine Kawasaki Klr 650 zwischen drei Transen, kann das gut gehen?
Bisher ging es 2000km gut, in Panama und Costa Rica.
(Nicaragua wird sich noch zeigen, heute wurden meine drei Jahre alten Flipflops am Strand auf der Insel Ometepe gestohlen, fängt ja echt schon gut an.)
Die Transen akzeptieren zumindestens meine Bergziege namens “Frieda”.
Kurzer Rückblick, beim Horizons-Ulimited-Meeting 2010 in Viedma, Argentinien traf ich Jana und Patrick zum ersten Mal und weitere Male unterwegs auf div. Pisten in Süd-Amerika.
Dann wieder Mitte Februar 2012 in Cartagena wo sie die Segelbootpassage von Kolumbien nach Panama mit der www.stahlratte.de antraten, wie  ich auch.
Ich schloss mich ihnen und Roman, der seine Transalp aus Deutschland Ende 2011 nach Buenos Aires verschiffte und seitdem mit Ihnen unterwegs ist, an.
Es macht Spaß in der Gruppe zu fahren, teils waren wir zu sechst unterwegs. Ein „verrückter“ Racingbiker (Chris) mit 65 Jahren, aus den USA brachte manch eine gefährliche Situation zustande.
Während Rodney, der Jungster unter uns, ein Australier mit neuer Tenere 660, sich ebenfalls wohlfühlt, obwohl wir ihm viel zuuuuuu…. langsam unterwegs sind.
Dafür aber sicher und heil unser tagtägliches Ziel erreichen werden.
Nun sind die drei von der Tankstelle zu viert unterwegs, alles “Moppeds” mit gleichen “ccm” und Leistung, das passt.
Wir kommen miteinander gut aus, obwohl ich der Gesichtsälteste bin,
Ruecksicht nimmt man auch auf mich, ich bekomme immer das breiteste Bett.
Patrick fröhnt mit mir den allabendlichen Biergenuss eines anstrengenden Bikerlebens auf den Strassen von Panama, Costa Rica und nun Nicaragua,
Da muss man einfach all den Strassendreck runterspuelen, was eignet sich besser dazu als die gute altbewährte “Gerstenkaltschale”?! Prost. Hoffe das Jana ihm das nicht abgewöhnt.
Demnächst mehr von Fredo mit der Bergziege “Frieda”, der Vierte im Bunde.

www.fredontour.de


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Ein Hauch Panama und eine Priese Costa Rica dazu

So ungefähr fühlen sich die vergangenen 2 Wochen in der Karibik an. Viel zu schnell vergeht die Zeit und wir stehen schon fast an der Grenze zum ehemaligen sozialistischen Bruderland Nicaragua. Aber der Reihe nach.

Panama

Nachdem wir ausgiebig Jana’s Geburtstag gefeiert und das BBQ verdaut hatten, wurden der Anker gelichtet und das bereits zu sehende Festland angesteuert. Kein schlechter Tag, die Sonne schien und alle ergaben sich der Abschiedsstimmung. Nur der Mann an dem einzig befestigten Steg war anderer Meinung oder nicht betrunken genug (wie uns Kapitän Ludwig versicherte) und ließ uns dort nicht festmachen. So hieß es auf eines der panamaischen Schnellbote zurückgreifen und mit der althergebrachten Muskelkraft die Motorräder am Steg entladen. Die Entladung nahm dadurch mehr Zeit in Anspruch, aber wenigsten konnten alle Männer an Board zeigen, was sie drauf haben 🙂

Dann hieß es nur noch aufsitzen und „Vamos a Panama City“. Zunächst erstmal zum Zoll, versteht sich. Denn schließlich sind wir so ziemlich an allen Kontrollen vorbei in Panama eingereist. Die Motorräder mussten noch registriert werden. So fuhren wir in Kolonne zu siebend gen Hauptstadt. Am Zoll angekommen, hatte dieser natürlich geschlossen, was für einen Samstag und Karneval nicht untypisch ist. Also bis Montag warten und dann den Papierkram erledigen. Ach nein, es ist ja Karneval bis einschließlich Dienstag. *grummel* Dann hatte der Brasilianer in der Gruppe ein glückliches Händchen und stieß auf ein verlassen aussehendes Haus an einem Kreisverkehr in dem noch Leben war. Wahrhaftig, zwei einsame Zollbeamte fristeten hier ihrem Dasein während der Feiertage. Puuuh,zu unserem Glück kamen sie widerspruchslos unserer Bitte nach und stellten uns 7 Einfuhrpapiere für 7 Motorräder aus. Wir konnten unser Glück kaum fassen.

Der Papierkram war erledigt und wir konnten uns in den Trubel der Hauptstadt stürzen. Die Hauptstrasse in der Innenstadt war für die Festivitäten des Karnevals gesperrt worden. Wir wichen den Wasserschlachten aus und erkundeten stattdessen tagsüber die Altstadt, von der aktuell gefühlte 75% rekonstruiert bzw. instandtgesetzt werden. Das Ganze wirkt durch die Verfallenheit und die vielen Baugerüste so, als würde nach einem großem Sturm alles aufgeräumt werden. Nur leider waren ebenfalls auf Grund der Feiertage keine Aktivitäten zu erkennen. So lag die Altstadt mehr oder weniger verlassen da, nur wenige Geschäfte hatten geöffnet. Abends besuchten wir den Karneval, das Treiben auf der Hauptstrasse. Es gab jede Menge  zu Essen und Trinken, einigen Wagen versuchten eine Umzug zu immitieren und an den einzelnen Bühen waren Salsa-Rhythmen zu hören. Der ein oder die andere soll sogar das Tanzbein geschwungen haben.

Nach 2 Tagen verließen wir die Hauptstadt und besuchten die wohl Haupteinnahmequelle des Landes – den Panamakanal. Menschen drängten sich auf der Aussichtsplattform, da gerade das letzte Schiff für diesen Vormittag einfuhr oder besser durch die Schleuse gezogen wurde. Imposant anzusehen ist es schon, wenn ein riesiges Containerschiff in voller Breite die Schleuse ausfüllt und dann ohne anzuecken von Locks sanft hindurchgezogen wird. Inzwischen sind die Schiffe weit größer als es der Kanal in seiner ursprünglichen Bauart zuläßt und so wird in einigen Jahren eine weitere Schleuse fertiggestellt, die dann auch die aktuellsten Supercontainerschiffe sicher passieren können. Danach ging es weiter in die Berge, die andere Seite Panamas kennenzulernen. Boquette ist kleiner hübscher Ort, der einige Reize für Touristen bereit hält. Ro stürzte sich noch am selben Abend in einer Wandertour hinauf zum nahegelegenen Vulkanberg Baru. Die Tour endete im Morgengrauen und man konnte den Sonnenaufgang dort oben genießen – wenn es nicht so windig und kalt auf knapp 3’500m Höhe gewesen wäre 😉 So fiel ich wieder unten angekommen in einen 20h stündigen Schlaf und beendete so meine Ankunft im Ort. Hanna Montana, BananaPate und Fredo begaben sich auf eine Kaffeetour, wo neben Kaffeepflanzen und deren Aufzucht auch noch Auskünfte auf alle Fragen rund um das köstliche Getränk gegeben wurden. Höhepunkt der Veranstaltung war die selbst durrchgeführte Handröstung von handgesammelten biologisch angebauten Kaffeebohnen – Mmmmh, lecker.

An der Grenze zu Costa Rica zeigte sich Panama dann nochmal von seiner eigentlich erwarteten mittelamerikanischen Seite – „Ausreise nicht möglich, ihre Motorradpapiere sind nicht in Ordnung.“ Hä, wie bitte? Naja, nach einigen hin und her verstanden wir dann, dass die Zettel der Aduana Rotondo aus Panama City wohl von einer unbedarften Dame einfach auf weißes Papier gedruckt wurden und obendrein hatte sie die in jeder guten Amtsstube vorhandenen Stempel vergessen. Und dann auch gleich noch 7 an der Zahl. Selbst das Datum der Ausstellung müsse ein Stempel sein und keine handschriftlich geschriebene Zahlenkolonne. Überhaupt ist es suspekt, wie man an einem Samstag, dazu noch Karneval an ein solchen Dokument gekommen sein will. Unterstellt er uns tatsächlich, wir hätten die Papiere gefälscht? Der KFZ-Versicherung  jedenfalls attestierte er ihre Echtheit. Nunja, 2h warten, fragende Blicke, Wiederholung der Aufzählung, welche Stempel alle fehlen … Jedenfalls ließ uns der sichtlich erboste Beamte, trotz gutem Zureden seiner Kollegen, erst nach 2 1/2h passieren. Wir wollen doch nur raus?

Costa Rica

Immerhin auf Seiten Costa Ricas empfängt man uns äußerst freundlich. Selbst ein Minister schaut vorbei, um uns die Hand zu schütteln. Ach nein, er begutachtet nur das Voranschreiten der Brückenbauarbeiten. Wird wohl noch ein Jahr dauern, bis die alte Behelfbrücke außer Dienst treten darf. Wir erreichen erleichtert Cuahita, einen ruhigen touristischen Badeort unweit der Grenze. Aber Distanz ist in Mittelamerika sowieso anders zu bewerten. Nicht mal 1000km waren es durch Panama hindurch. In Cuahita erholen wir uns gleich mal 2 Nächte von den Strapazen, gehen in die karibische See baden, deren Brandung hier ungemein kräftig ist und uns mehr als einmal von den Beinen holt. Ganz in der Nähe soll auch Kolumbus mit seinen Mannen vor über 500 Jahren angelandet sein. Wir gewinnen eine Vorstellung wie sie sich gefühlt haben müssen, das Paradies zu erreichen. Der dichte Dschungel reicht bis an den Strand heran, es ist schwülwarm, allerlei Getier treibt sich am Boden und auf den Bäumen herum.

Nach der Erholungspause geht es weiter in die Berge bei San Jose. Die Großstadt lassen wir außen vor und erreichen nach einer kurvenreichen Fahrt einen Vorort von San Isidro. Hier kommen wir in dem Haus eines Freundes von Chris unter. Ihn haben wir auch auf der Stahlratte kennengelernt und er lud uns an eben dieses Ziel zum Verweilen ein. Auch hier läßt es sich aushalten. Den nächsten Tag ist mal wieder Motorradzeit – Ro spendiert Lila frisches Öl, die anderen schauen nach brauchbarem Zubehör. Abends wird gemeinsam gekocht und vor allem viel erzählt. Chris ist gebürtiger Amerikaner und die Strecke von USA bis Peru schon mehrmals hin und zurück gefahren und hat dadurch viel zu berichten. Außerdem dabei ist Rodney (ebenfalls mit der Stahlratte verschifft), Australier und genauso wie wir unterwegs nach Alaska. Er wird sich uns für die nächsten Tage anschließen und mindestens bis Nicaragua begleiten. Um San Jose gibt es mehrere Vulkane, Vulcano Irazu und Poas machen wir unsere Aufwartung. Irazu ist mit knapp 3’500m in der gleichen Liga wie Baru und nimmt uns bei Ankunft erstmal den Atem. Poas liegt ebenfalls in dichten Nebel gehüllt, bietet aber den weltweit zweitgrößten Krater zur Besichtigung an. Von Vulkanen nicht genug, fahren wir weiter nach La Fortuna, direkt am Vulcano Arenal gelegen. Dieser immer noch aktive Vulkan bietet einen herrlichen Kegel und sieht endlich mal aus, wie ich mir einen Vulkan aus dem Bilderbuch vorstelle – Kegel, Spitze und Rauch. Ok, der Rauch fehlt, aber Lawa gibt es. Nur leider momentan nicht, wie man uns mehrfach versichert. Ganz hinauf darf man sowieso nicht, die direkte Umgebung ist Sperrgebiet und so genießen wir einfach die Aussicht auf den Giganten.

Was kommt als nächstes? Klar, Nicaragua. Aber was gibt es dort zu sehen? Genau, Vulkane 🙂

Ro


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Geburtstag im Paradies

Ja, wir haben es geschafft, wir haben den unüberwindbaren Daríen-Gap zwischen Kolumbien und Panama, der eine einfache Passage zwischen diesen beiden Ländern verhindert, hinter uns gelassen. Nun gut, die Idee, Patrick mit seiner Machete voran fahren zu lassen und uns einen Weg durch den Dschungel zu bahnen, war überlegenswert. Aber wie sollten wir mit den Drogenschmugglern und der FARC kommunizieren. Unser Spanisch ist leider immer noch mangelhaft!! Also entschieden wir uns für die bequemere Variante und buchten einen Segeltörn in der Karibik.

Nun, wer mich besser kennt, weiß, ich bin nicht seefest. Aber die Wettervorhersage war gut, mein Geburtstag nahte, also was sollte da passieren. Ganz einfache Antwort: das Mittagessen ging über die Reling, Abendbrot und Frühstück fielen aus, die Nacht verbrachte ich auf dem Sonnendeck und Milliarden von Sternen schwankten über mir hin und her (für mich ist es immer noch unerklärlich, wie man sich früher nur mithilfe von Sternen orientieren konnte). Nun mein Geburtstag lief schon einige Stunden, aber ich war noch nicht für die Party bereit. Erst als die Stahlratte von Bremen den Anker warf, stand ich von den Toten auf und plötzlich war alles gut.

Ein von Patrick georderter und vom Kapitän („Schlüpper-Lulu“) gebackener Geburtstagskuchen wurde aufgetischt, es gab Geburtstagsständchen auf Englisch, Finnisch und Italienisch. Ich bekam eine Geburtstagsschärpe und Geschenke wurden verteilt (nur an mich!!). Aber das beste Geschenk waren die Palmeninseln, vor denen wir ankerten. Das Archipel San Blas – ca. 400 traumhafte, nein paradiesische Inselchen, die man in 5-10 Minuten per Fuß umrundet hat – lud zum Schnorcheln, Schwimmen, Planschen, Relaxen, Schlafen und vielen anderen Dingen ein. Mit einem anständigen Grillabend mit Rumpunsch, Lagerfeuer und Gitarrenmusik wurde mein Geburtstag perfekt abgerundet. Meine Schärpe durfte ich dann auch ablegen, seither nennt mich so mancher Motorradreisende „Miss San Blas“. Das Segelboot lag lautlos im ruhigen Wasser, so macht Segeln Spaß.

Mittlerweile haben wir wieder unsere zwei Räder unterm Popo und haben Panama-City und seinen Karneval gesehen. Und wir haben „Nachwuchs“ erhalten: Fred ein deutscher Weltreisender (seit 2005 unterwegs) begleitet uns jetzt. Somit hat Patrick seine Rechte als Stammesältester abgegeben und muss sich jetzt in der Gruppe neu orientieren. Panama – laut Panama-Kanal-Werbefilm – „just a small country with big dreams“ hatten wir fast an einem Tag durchfahren. Aber wir haben ein paar Rasttage in Bouquete eingelegt: herrliches Klima, der Vulkan (3478m) direkt vor der Hostal-Tür und den zweitbesten Kaffee weltweit gibt es auch.

Doch die Tage sind gezählt, am Wochenende, so der Plan, wollen wir nach Costa Rica reinstechen. Bevor dies geschieht, möchte ich hier die Chance ergreifen und allen ganz herzlich für die lieben Geburtstagsgrüße danken. Ich habe einen schönen Sommer-Geburtstag im Februar erlebt. Das wird wohl so schnell nicht wieder geschehen. In diesem Sinne, bis bald in diesem Theater. Machts gut, ihr da zu Hause.
Miss San Blas


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América del Sur

Nachdem wir unseren nördlichsten Punkt in Südamerika erreicht hatten, sind wir die letzten vier Tage mit der Stahlratte von Bremen in der Karibik unterwegs gewesen und haben das Paradies gesehen. Nun sind wir in Panama angekommen. Das bedeutet wir haben Südamerika hinter uns gelassen. Gemeinsam bringen wir es auf eine Zeit von 18 Monaten, die wir dort waren. Dabei legten wir mehr als 90000 km zurück und besitzen von sieben Ländern Stempel in den Pässen. Wir hätten noch mehr Zeit hier verbringen können, aber es rufen neue Ufer, die entdeckt werden wollen. Und immerhin waren wir mit unseren drei Transalpen, die sich mittlerweile Transanden schimpfem können, in Honda. Also was wollen wir mehr? Ja, wir wollen Mittelamerika bereisen, neue Länder kennenlernen und Stempel sammeln. Hier eine kleine Zusammenfassung von unseren Eindrücken über diesen interessanten und voller-positiver-Überraschungen-steckenden Kontinenten.

Name: Patrick
Spitzname in Südamerika (SA): Banana Pate
Lieblingsfarbe: schwarz wie Suse

Beste Begegnung in SA: natürlich unsere Uruguayer und sonst noch Henry, der Kolumbianer mit Hang zu Deutschland (Ost)
Lieblingsland in SA: Ecuador oder Kolumbien
Beste Strecke in SA: Marinilla – Copacabana (Kolumbien), eine echte Herausforderung, vor allem für die Bremsen
Schwierigste Strecke in SA: Popayán – Tierradentro, herrliche Matschepampe – vom Auto aus…
Lieblingswort(e) in Spanisch: No hay problema
Schönster Ort in SA: die grünen Berge, wenn es nicht regnet
Schrecklichster Ort in SA: Calí, Kolumbien
Lieblingsessen in SA: Fleisch

Schlechtestes Essen in SA: Bananenchips
Lieblingsmusiktitel on the road: I know it’s only Rock n Roll (AC/DC)
Bestes Erlebnis in SA: die Begegnungen mit den vielen hilfsbereiten und netten Menschen
Schlimmstes Erlebnis in SA: „Rennereien“ in Perú
Beste Entscheidung in SA: sich nach Tierradentro und San Agustin mit dem Auto fahren zu lassen
Schlechteste Entscheidung in SA: nach Cuenca reinzufahren und dann einfach vom Moped abzusteigen
Bestes Equipment: die neue Fotokamera
Worauf freust du dich in Mittelamerika?: Vorurteile widerlegt zu finden
Was fehlt dir am meisten von zu Hause?: FUSSBALL!!!
Deine letzten Gedanken an Südamerika: I’ll be back!

Name: Jana
Spitzname in Südamerika (SA): Hanna Montana
Lieblingsfarbe: grün wie meine Transalp XL 600V („Supertranse“)

Beste Begegnung in SA: gab viele, Wiedersehen mit Noel, Andrea, Vero und Roberto, Henry in Marinilla, Walter und sein LKW in Ecuador
Lieblingsland in SA: Uruguay und Kolumbien
Beste Strecke in SA: Paso Agua Negras
Schwierigste Strecke in SA: die alte Kokainstrecke mit Henry, steil bergab und die Hinterbremse versagt
Lieblingswort(e) in Spanisch: Suerte!
Schönster Ort in SA: am Heligabend im Swimmingpool die Sterne beobachtend
Schrecklichster Ort in SA: 4 Stunden auf der Panamericana in Chile (in praller Sonne wartend, dass der Schlauch geflickt ist)

Lieblingsessen in SA: Mango vom Straßenstand, Inca-Kola
Schlechtestes Essen in SA: schlecht gemachtes Ceviche in Huanchaco
Lieblingsmusiktitel on the road: Schreit den Namen meiner Mutter (Tomte)
Bestes Erlebnis in SA: die täglichen freundlichen Begegnungen in Kolumbien und die Bewunderung und der gleichzeitige Zuspruch, dass ich Motorrad fahre
Schlimmstes Erlebnis in SA: krank im fremden Haus zu sein und die Toilette nicht benutzen zu können (aber die beiden Frauen haben sich rührend um mich gekümmert)
Beste Entscheidung in SA: nicht nach Lima reinzufahren (die Umfahrung hat gereicht…)
Schlechteste Entscheidung: am Río Claro zelten (komplett eingeregnet)
Bestes Equipment: Batteriewasser zum Auffüllen
Worauf freust du dich in Mittelamerika?: Stempel von Nicaragua
Was fehlt dir am meisten von zu Hause?: vegetarisches Essen und trinkbares Leitungswasser
Deine letzten Gedanken an Südamerika: Muy bien! Hasta luego…

Name: Roman
Spitzname in Südamerika (SA): Ro (seit Uruguay)
Lieblingsfarbe: Lila

Beste Begegnung in SA: Der faule Sonntag bei Roberto und Vero im Garten hat sich bei mir ganz noch oben an die Spitze gesetzt
Lieblingsland in SA: Ecuador – klein, fein, grün und bergig
Beste Strecke in SA: Entlang der Pazifikküste von Camana nach Nazca mit vielen Kurven zwischen Meer und Wüste (Peru)
Schwierigste Strecke in SA: Paso Aqua Negras
Lieblingswort(e) in Spanisch: Tienen sticker de Jesús?
Schönster Ort in SA: Yapegu, das Baden im Rio Uruguay bleibt unvergessen, herrlicher Sonnenuntergang, sehr ruhiger Campingplatz
Schrecklichster Ort in SA: Irgendwo auf der Panamericana Norte in Peru (Janas Körper zwang uns zu einer Notübernachtung)

Lieblingsessen in SA: Mehrgängiges Weihnachtsdinner in Villa Union (Argentinien), mit viel Liebe zum Detail von den Gastgebern zubereitet
Schlechtestes Essen in SA: Ceviche und Fisch in Huanchaco (nahe Trujillo, Peru), der Kellner war besoffen und das Essen einfach nur schlecht
Lieblingsmusiktitel on the road: The Package (A Perfect Circle)
Bestes Erlebnis in SA: Da gibt es viele. Positiv überrascht und bewegt bin ich jedes Mal, wenn das erst einmal Unmögliche dann doch irgendwie möglich gemacht wird. So z.B. beim Finden eines Ersatzes für Zahnrad und Kette für Lila.
Schlimmstes Erlebnis in SA: Ein bekloppter Autofahrer hätte mich auf der Stadtautobahn von Lima beinahe umgefahren
Beste Entscheidung in SA: Fahrt nach Tierradentro
Schlechteste Entscheidung: im Dunklen und bei Regen nach Quito reinfahren
Bestes Equipment: Tankrucksack
Worauf freust du dich in Mittelamerika?: Die Maya-Kultstätten hoch im Norden (Guatemala, Südmexiko)
Was fehlt dir am meisten von zu Hause?: Herzhafter Käse, Dunkles Brot, Oliven
Deine letzten Gedanken an Südamerika: Ich komme wieder!

Hanna Montana


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